Wo du die Vision deines Lebens findest

Die Natur beginnt sich dieser Tage zu räkeln und zu strecken. Die Säfte kehren in die Pflanzen zurück und selbst unter einer dicken Schneedecke sind die Samen in der Erde bereits darüber informiert, dass die Zeit des Erblühens naht. Die Tage werden deutlich länger, die Sonne ist schlagartig um einiges wärmer und die Vögel zwitschern dem Frühling entgegen.

Am 2. Februar feiern wir Lichtmess oder Imbolc, das Fest der keltischen Lichtgöttin Brigid, einer Wächterin des Feuers, die uns in ihrer lichtvollen Gestalt den Reichtum von Träumen und Visionen schenkt. Sie erinnert uns mit dem Erwachen der Natur daran, dass alles Leben heilig ist.

DAS ALTE IM NEUEN, DAS NEUE IM ALTEN

Wir stehen am Beginn von etwas Reinem und Zartem. Doch noch ist der Zeitpunkt der erblühenden Knospen und saftiggrünen Blätter nicht gekommen. Das Neue ist noch zutiefst verknüpft mit dem Alten. Wir befinden uns im Raum dazwischen, der sich manchmal schmerzhaft anfühlt, weil wir den Samen schon spüren, der blühen möchte. Aber nicht wir bestimmen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sondern der Samen selbst entscheidet, wann der Zeitpunkt optimal ist, für sein Wachsen und Sprießen.

WIE ALSO DAS NEUE KREIEREN?

Manchmal streben wir so intensiv und verbissen nach dem neuen Leben, das wir uns ausgemalt haben, dass der gegenwärtige Moment als lästiges „Muss“ abgetan wird. Dabei vergessen wir Wesentliches:

Wir kreieren unsere Zukunft nicht dadurch, dass wir einer Vision nachlaufen, sondern durch unsere Schwingung im gegenwärtigen Moment.

Zwischen den scheinbar so schwer zu vereinenden Polen von gestern und morgen besteht ein Kontinuum, in dem wir leben. Wenn wir dieser Bewegung zwischen den Polen nicht im Weg stehen und Widerstand leisten, wird daraus ein dritter Zustand geboren – die Integration jenseits dieser beiden Polaritäten.

Weder im gestern, noch im morgen anzuhaften, sondern den Moment zu leben, bringt uns spirituellen Reichtum.

Erlebe die Magie, die passiert, wenn du diese Anhaftung verlierst. Wenn du nicht im gestern verstrickt bist und auch nicht im morgen. Wenn du nicht der Sanftheit den Vorzug gibst und auch nicht der Stärke. Nicht männlich und nicht weiblich.

Denn in „Prakasha“, dem magnetischen Feld des „dazwischen“ wird sie geboren – Die Vision deines Lebens. Die Erlösung, die uns die Zeitqualität rund um Imbolc schenkt, liegt in der Belebung genau dieses Feldes: Den Raum zwischen den Atemzügen, den Gedanken und zwischen dem, was bereits vorbei ist und dem was noch nicht da ist. Die Verkörperung dieser Qualität lässt dich neu und gereinigt erwachen, in die Vision deines Lebens.

Auf ein sanftes Erwachen im Neuen!

Mit leichtem Herzen

Danja