Vor einiger Zeit bekam ich ein Wunsch-Armband geschenkt.
Wenn es von alleine vom Handgelenk fällt, gehe der Wunsch in Erfüllung, heißt es.
Ich wünschte mir, Vergebung zu lernen.
Nicht als verstandesmäßiges Konzept.
Sondern als etwas, das alle Schutzmechanismen meines Herzens sprengt.
Das mich meiner Seele nahe sein lässt – ohne Abstriche.
Beim Gehen des Weges erkenne ich, dass es mir am schwersten fällt, mir selbst zu vergeben.
Inne zu halten und die Verletzung zu spüren, die ich mir und anderen zugefügt habe.
Ohne in der Lähmung des Opfer-Daseins zu stagnieren.
Die Bereitschaft das Geschehen unter der Oberfläche zu betrachten.
Mit einem Blick, der sich aus dem Verstehen-wollen entwickelt, nicht aus dem Urteil.
Verstehen wollen, warum jemand gehandelt hat, wie er es tat.
Warum ich gehandelt habe, wie ich es tat.
Wie eine liebevolle Mutter, die nicht verurteilt,
sondern annimmt und umarmt was ist.
Diese verstehenden Augen eröffnen uns das Feld des Mitgefühls
und katapultieren uns aus der Sicherheits-Zone von richtig und falsch.
Stattdessen erkennen wir,
dass jeder von uns die weiseste Yogini und das zerstörungswütigste Scheusal in sich trägt.
Im ersten Moment erschreckend,
lässt es mit jedem weiteren Atemzug ganz allmählich ein Gefühl von Weichheit und Eins-sein mit Allem entstehen.
Lässt uns ein offenes Herz erleben.
Frieden im Innen führt zu Frieden im Außen.
Vergebung entsteht durch die Gnade des Lebens und unsere Bereitschaft verstehen zu wollen.
Jedes Mal wenn ich das Armband betrachte, erinnere ich mich.
Und insgeheim hoffe ich, dass es mich nie verlässt,
damit ich nicht wieder vergesse.
Mit Liebe
Danja