Warum es okay ist, Angst zu haben

Ich habe keinen Plan, wann oder wie oft ich Blog-Beiträge schreibe oder auf Social Media poste.
Es gibt Zeiten, in denen die Worte nur so aus mir raus fließen und ich sie auch gerne teile.
Tage, an denen ich es liebe zu fotografieren, weil mir dauernd ein Motiv ins Auge springt.

Und dann gibt es Zeiten, in denen ich sehr in mir zurückgezogen bin.
Meine eigenen Prozesse durchlebe.
Mich nichts ins Außen lockt, weil die Sinne nach Innen gewandt sind.
Dann gibt es auch keine Bilder.
Und die Worte nur für mich.

Ich zwinge mich schon lange nicht mehr,
aus der einen Phase so schnell wie möglich wieder in die andere zu kommen.
Weil beide das Leben ausmachen.
Und alles zyklisch ist auf diesem Planeten.

Nächstes Jahr wechsle ich meinen Wohnort.
Die Menschen, mit denen ich zusammen wohne, verändern sich.
Mein Mama-Sein wandelt sich in eine Ich-habe-einen-erwachsenen-Sohn-und-trotzdem-ist-er-mein-Baby-Form.
Mein Business bekommt andere Ausdrucksformen und ein vollkommen neues Kleid.
Deshalb arbeite ich gerade an meinem neuen virtuellen Zuhause.

Das Tier, das mich durch diese Prozesse begleitet, ist die Schlange.
Vor ein paar Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.
Es gab Zeiten, da wäre ich ausgeflippt, hätte ich auch nur das Bild einer Schlange gesehen.
Doch nun ist sie hier, als Meisterin der Transformation und Häutung begleitet sie mich auf meinem Weg.
Hilft mir Liebgewonnenes abzustreifen, weil es mich doch nur ans Gewohnte bindet.

Manchmal habe ich große Angst.
Und das ist okay.
Weil es nicht darum geht, keine Angst zu haben.
Sondern darum, ihr nicht die Führung zu überlassen.

Ich weiss, ich kann vertrauen.
Und so übe ich es.
Weil bei viel Veränderung nie alles so läuft, wie man es sich vorstellt.
Und so lass ich mich gerade richtig weich kochen vom Leben.
Türen gehen zu. Andere gehen auf.
Noch kann ich das große Bild nicht sehen,
aber ich gehe weiter.
Schritt für Schritt.

Heute beschäftigte ich mich im Zuge des Vision-Quest mit der Frage meiner Webdesignerin, worauf ich stolz bin.
Es kam direkt aus meinem Herzen:
Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe, meinen Sohn groß zu ziehen.
Darauf dass ich nun schon zum dritten mal den großen Cut in allen Lebensbereichen wage.
Darauf dass ich gelernt habe, „Nein“ zu sagen, weil ich mich mit einem „Ja“ selbst verletzt hätte.

Und ich erinnere mich, wie viel Angst mich in all diesen Prozessen begleitet hat.
Unsagbar viel Angst, etwas falsch zu machen oder nicht geliebt zu werden.
Und jedes Mal wurde ich beschenkt mit Liebe und Erkenntnis.
Mit Freude und Freiheit. Mit überraschenden Wendungen und helfenden Händen,
die aus dem Nichts aufgetaucht sind.

Statt nie wieder Angst,
einfach dem Wachstum verpflichtet.
Weil das Leben schon weiß,
wo es mich haben mag.

 

Mit Liebe

 

Danja