Wenn es tobt in deiner Beziehung

Dass sich dieser Tage viele alte Energien lösen, können wir ganz deutlich in unseren Beziehungen beobachten. Sie spiegeln uns wunderschön, wo wir versuchen festzuhalten, zu tricksen, zu reparieren und uns künstlich klein oder groß zu machen, um hinein zu passen.

Es sind Tage, in denen wir einen klaren und gleichzeitig sanften Blick auf unsere Beziehungen werfen dürfen. Um vielleicht zu erkennen, dass wir eigentlich gar keine Lust mehr haben, in althergebrachten Mustern zu (re)agieren.

Wir können üben, unsere Handlungsweisen und inneren Anteile kennen zu lernen, die in verletzten Beziehungen wüten, trauern, verzweifeln und sich ängstigen.
Wir können aufdecken, wo wir in Beziehungen erwarten, fordern, brauchen oder auch überzeugt davon sind, selbst etwas zu „müssen“.

Unser Bedürfnis nach Beziehung ist genährt aus unseren Sehnsüchten nach Nähe und Verbindung, Freundschaft und Liebe. Doch wenn diese Sehnsüchte aus dem Ego gespeist sind, entsteht im Prozess ihrer Erfüllung oft sehr viel Leid. Dann wenn wir unbedingt wollen oder wenn wir glauben zu wissen, was gut ist, überschreiten wir nicht selten die eigenen Grenzen oder die des anderen.

Sehnsucht kann uns anketten an unser Ego.
Oder sie kann uns befreien.
Wenn wir ihr bis zu ihrer Quelle folgen.

Die Sehnsucht nach Liebe zu einem Zweiten verbindet uns mit unserer ursprünglichen Sehnsucht nach einer non-dualen Liebe jenseits von Emotion, sondern als Essenz jedes menschlichen Lebens.
Sehnsucht nach Beziehung kann uns befreien, wenn wir uns selbst nicht mehr verurteilen, sondern stattdessen die vernachlässigten Teile annehmen, die in uns schreien, toben und weinen.
Sehnsucht befreit, wenn wir sie in Einklang bringen mit ihrer ursprünglicher Bestimmung, nämlich sich dem Leben hinzugeben.

Heiße sie willkommen, die unerwarteten Wendungen im ewigen Lied der Schöpfung und versuche nicht jedes Problem zu lösen.

Jedes mal wenn du versuchst, ein Problem zu lösen, kreierst du mindestens drei weitere (frei nach meinem Lehrer Rod Stryker).
Lasse die Natur sich darum kümmern und übe dich darin, BeobachterIn zu sein.
Kein Geschichten-spinnen.
Kein herum-doktern oder reparieren.
Unsere Herausforderung ist es, in diesem unerwarteten Lied unserer Wahrheit zu folgen, und unsere Bestrebungen zurück zu führen in die Essenz der Liebe.

Wenn die Masken fallen, die wir in unseren Beziehung tragen, dann entsteht eine Energie des frisch-geboren-seins. Ein sanfter Blick auf dich selbst und den anderen.

Durch deine Bereitschaft, deine Beziehung dieses mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, entfaltet sich ein neuer Raum:

Verletzlich und zart.
Berührbar vom Leben.
Ein Raum voller Möglichkeiten. 

 

Mit Liebe


Danja