Nach dem Regen

Ich sitze hier nach dem Regen.
Etwas frisch Geborenes erfüllt die Luft
und dennoch fühle ich mich wie eine Greisin.
Wenn ich mich im Spiegel betrachte,
sehe ich die Jahrhunderte vorüber ziehen.
Alles in meinem Körper,
alles in mir. .

Ich sitze hier nach dem Regen.
Der Geruch des Feuers erinnert mich an Avalon.
Aus dem Wald erklingen fremdartige Geräusche,
wie das Jaulen einer Horde Kojoten. .

Ich sehe durch den Schleier der Zeit.
Durch die Illusion des linearen Kontinuums.
Alle Zeiten überlappend und ineinander fließend.
Im jetzt.
Ein lebendiges Feld aus der uranfänglichen Gebärmutter.
Aus der wir in alle Himmelsrichtungen reisen.
Alles hier.
Es riecht nach Ewigkeit.

Ich sitze hier nach dem Regen
und spüre die Liebe Gottes durch mich fließen.
Leidenschaftliche Liebe nicht nur für einen Menschen,
sondern für die gesamte Schöpfung.
So wie der Himmel die Sonne liebt
und die Erde den Regen
ist jede Zelle meines Körpers eine Liebende
und eine Geliebte.

Ich sitze hier nach dem Regen,
andächtig im Tempel des Nichtwissens
und löse mich auf im Staunen
umarmt von allem was ist.

Ich sitze hier nach dem Regen.
Es riecht nach Ewigkeit.

In Liebe

Danja